COVID-19, SARS, Ebola, BSE und HIV - was haben all diese Krankheiten gemeinsam?
Sie sind das Produkt einer dysfunktionalen Beziehung zwischen Mensch, Tier und Natur.
Seit Jahren warnen uns Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt, dass die Art und Weise, wie wir mit Tieren umgehen, ein ernsthaftes Risiko für den Ausbruch von zoonotischen Krankheiten ist. Also jener Infektionskrankheiten, die zwischen Mensch und Tier übertragen werden können.
In der Intensivtierhaltung, auf Pelzfarmen oder auf Lebendtiermärkten werden Tiere auf engstem Raum unter miserablen Bedingungen gehalten, was ihr Immunsystem stark schwächt und somit optimale Bedingungen für die Ausbreitung solcher Krankheiten bietet. Viele davon haben das Potenzial, Pandemien auszulösen.
COVID-19 ist ein gefährliches Symptom eines Systems, das Tiere äußerst grausam und ungerecht behandelt. Wenn wir die Ursachen des Problems nicht angehen, lautet die Frage nicht, ob die nächste Pandemie ausbricht, sondern wann. Nicht nur für den Schutz der Tiere, sondern auch zum Schutz der öffentlichen Gesundheit ist es zwingend notwendig, dass Regierungen Tierwohl zu einer globalen Priorität machen!
Diese Pandemie muss ein Wendepunkt werden, um unsere Beziehung zu Tieren und der Natur zu verbessern.
VIER PFOTEN fordert, dass die Interaktion zwischen Tier, Mensch und Umwelt ganzheitlich von der Politik betrachtet wird. Der "One Health"-Ansatz des hochrangigen Expertengremiums ist hierfür ein sinnvoller Ansatz, denn es bezieht nicht nur das Wohlergehen der Tiere ein, sondern umfasst auch die Gesundheit und das Wohlergehen des Menschen sowie den Umweltschutz. Dieser Ansatz muss in die Politikgestaltung einfließen, um den globalen Herausforderungen angemessen begegnen zu können und nicht nur oberflächlich an den Symptomen zu arbeiten. Tierschutz und Naturschutz sind entscheidende Elemente, die zukünftig zur Pandemieprävention berücksichtigt werden müssen.
Millionen Menschen sind an den Folgen von COVID-19 gestorben. Dies ist ein Weckruf, das System zu ändern und eine Welt zu schaffen, in der Tiere, die Umwelt und Menschen besser miteinander umgehen.
Wir fordern alle Regierungen dazu auf:
- einen Übergang zu tier- und umweltfreundlicheren Lebensmittel- und Agrarsystemen zu fördern und der Intensivtierhaltung ein Ende zu setzen,
- hochriskante Praktiken zu verbieten, darunter auch den Handel mit Hunde- und Katzenfleisch
- und den kommerziellen Handel mit Wildtieren sowie die Pelztierzucht zu beenden.
Hier sehen Sie Details zu unseren Forderungen:
- Abschaffung der Massentierhaltung. Die industrialisierte Nutztierhaltung macht die Tiere nicht nur krank, sondern fördert auch die Ausbreitung von Krankheiten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler warnen nicht nur vor der Ausbreitungsgefahr neuer Erreger, sondern auch vor Antibiotikaresistenz. Dafür muss sich der weltweite Verbrauch von tierischen Produkten reduzieren. Weiters müssen Haltungssysteme an die Bedürfnisse der Tiere angepasst werden. Aktuelle Produktionssysteme verursachen nicht nur extremes Leid für Nutztiere, sondern sind auch eine Bedrohung für die menschlichen Gesundheit.
- Den kommerziellen Handel mit Wildtieren beenden. Der kommerzielle Wildtierhandel zur privaten Haltung, zur Unterhaltung und zum menschlichen Verzehr, sowie zur Verwendung in der traditionellen Medizin bedeutet nicht nur großes Leid für die Tiere, sondern zerstört auch ihren natürlichen Lebensraum. Wir müssen diese Tiere und ihre Ökosysteme schützen, um zu verhindern, dass wir die nächste Pandemie durch ihre Ausbeutung auslösen.
- Den Handel mit Hunde- und Katzenfleisch beenden. Täglich werden Tiere eingefangen und auf Schlachthöfen und Märkten auf brutale Weise getötet. Tollwut und Cholera sind nur einige der Krankheiten, die durch solch grausame Praktiken auf den Menschen übertragen werden können.
- Schließung aller Pelzfarmen. COVID-19 hat sich weltweit auf Pelzfarmen verbreitet und ist mutiert. Millionen von Nerze wurden infolgedessen getötet. Neben dem entsetzlichen Leid, das diese Tiere ertragen müssen, ist erwiesen, dass Pelzfarmen ein ernsthaftes Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellen.
Gemeinsam können wir eine bessere Welt für Tiere erreichen. Wenn sie leiden, leiden wir.