Südafrika züchtet nicht nur Großkatzen für den internationalen Handel, sondern ist weltweit der größte Exporteur von lebenden Großkatzen bzw. deren Körperteilen. Die unterschiedlichen, weitgehend unwirksamen Vorschriften haben eine Großkatzenindustrie geschaffen, die längst außer Kontrolle geraten ist.
Schätzungen zufolge werden auf südafrikanischen Farmen über 10.000 Löwen und nach Angaben der Regierung mehr als 600 nicht einheimische Tiger zu kommerziellen Zwecken in Gefangenschaft gehalten. Leoparden und Jaguare werden in denselben Großkatzenfarmen wie Löwen und Tiger zu kommerziellen Zwecken gezüchtet und sind ebenfalls Gegenstand des internationalen Handels. Da es keine Registrierungspflicht bezüglich der Anzahl, Geburten, Todesfälle oder von Transporten von Großkatzen gibt, ist die genau Anzahl der Tiere allerdings unmöglich festzustellen. Großkatzen werden als Touristenattraktionen eingesetzt: Jungtiere können gestreichelt werden, Besucher:innen von Farmen mit ihnen spazieren gehen. Später werden die Tiere dann oft Ziele von Trophäenjäger:innen. Mit lebenden Tieren bzw. Körperteilen von Tieren wird Handel betrieben.
Südafrika exportiert Großkatzen und ihre Körperteile zu einem Großteil an asiatische Länder. Hier werden zum Beispiel ihre Knochen in der traditionellen Medizin verwendet und ihre Felle werden als Luxusartikel verkauft. Besonders Tigerprodukte werden stark nachgefragt. Da es aber schwierig ist, die Körperteile der Großkatzenarten zu unterscheiden, ist dies auch für Löwen, Leoparden etc. eine Bedrohung. Diese fallen dann auch der Wilderei und dem Handel zum Opfer um die gro0e Nachfrage zu befriedigen.
Im März 2024 verabschiedete die südafrikanische Regierung ein Positionspapier, um die Haltung von Löwen in Gefangenschaft zu kommerziellen Zwecken zu beenden und jene Einrichtungen, in denen Löwen in Gefangenschaft leben, zu schließen. Kurz darauf schlug ein Bericht einer ministeriellen Arbeitsgruppe freiwillige Ausstiegsoptionen für solche Einrichtungen vor und empfahl, auch andere Raubtiere in den Ausstiegsplan aufzunehmen. Es ist jedoch noch nicht bekannt, ob oder wie die Empfehlungen umgesetzt werden, und es bleibt noch viel zu tun, um alle Großkatzenarten zu schützen.
VIER PFOTEN empfiehlt die folgenden Schritte um aus dem Handel auszusteigen:
- Südafrika verbietet den gesamten kommerziellen Handel mit Großkatzen, ihren Körperteilen und dessen Derivaten.
- Südafrika beendet die Haltung aller Großkatzen in Gefangenschaft zu kommerziellen Zwecken. Großkatzenanlagen werden geschlossen sowie deren intensive Zucht und die kommerzielle Ausbeutung der Tiere eingestellt. Ziel ist ein schrittweiser vollständiger Ausstieg bis 2030.
- Südafrika setzt alle relevanten Entscheidungen und Resolutionen des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) in Bezug auf Großkatzen um. Mit der Übernahme der CITES-Richtlinien nimmt das Land weltweit eine führende Rolle beim Schutz von Großkatzen ein.
Wir setzen uns für ein Verbot des kommerziellen Handels mit Großkatzen bzw. ihren Körperteilen ein. Aber wir brauchen Ihre Hilfe. Bitte unterschreiben Sie jetzt unsere Petition!
Alle Großkatzen brauchen Schutz
Südafrika hat vor kurzem angekündigt, die Domestizierung und Ausbeutung von Löwen sofort zu stoppen und Löwenfarmen zu schließen.
Obwohl dies ein positiver Schritt von Umweltministerin Barbara Creecy ist, reicht er nicht aus. Es gibt noch andere Großkatzenarten in Südafrika, einheimische und exotische, die ausgebeutet werden und deren Populationen weltweit gefährdet sind.
Der gesamte Großkatzenhandel ist eng miteinander verbunden. VIER PFOTEN wird den Gesetzgebungsprozess des südafrikanischen Umweltministeriums in den kommenden Jahren genau beobachten und sich dafür einsetzen, dass alle Großkatzenarten in die neue Gesetzgebung aufgenommen werden.
Eine wachsende Industrie, die die berühmtesten Wildtiere der Welt ausbeutet
Die Ausbeutung von Großkatzen in Südafrika nimmt immer mehr zu und umfasst nicht nur einheimische Arten wie Löwen und Leoparden, sondern auch exotische Arten wie Tiger und Jaguare.
Schätzungsweise werden in Südafrika 10.000 Löwen in Gefangenschaft gezüchtet. Es wird geschätzt, dass auch mehr als 600 Tiger in Gefangenschaft in Einrichtungen im ganzen Land gehalten werden.
Die Rolle Südafrikas im globalen Großkatzenhandel
Südafrika züchtet zahlreiche Großkatzenarten für den kommerziellen internationalen Handel und ist einer der größten Exporteure von Großkatzen sowie deren Körperteilen nach Asien. Der illegale Wildtierhandel ist die viertgrößte kriminelle Aktivität der Welt und wird durch den Handel mit Großkatzenprodukten aus Südafrika angeheizt.
Wirtschaft im Zeitalter des Massenaussterbens
Alle fünf Großkatzenarten (Löwe, Tiger, Schneeleopard, Leopard und Jaguar) sind durch beispiellose menschliche Eingriffe bedroht, darunter Handel, Verlust von Lebensräumen und Konflikte mit Wildtieren. Dies führt zu einem raschen Rückgang der Großkatzen und trägt zu einer globalen Krise der biologischen Vielfalt bei. Zucht und Handel als Vorwand für den Artenschutz zu benutzen, ist Ausrottung mit anderen Mitteln.
- Legal: Der kommerzielle Handel bedeutet, dass sie in Gefangenschaft gezüchtet und für Profit ausgebeutet werden können (als Haustiere, Trophäenjagd oder zur Unterhaltung).
- Illegal: Südafrika trägt zu einem illegalen Handel bei, indem es lebende Tiere an Zuchtfarmen in Asien liefert und deren Körperteile gegen traditionelle Medizin tauscht.